Mein Kunst ist barrierfrei und frei:)

Das Foto zeigt mich mit langen, hellbraunen Haaren, während ich lächle.
Ich trage ein einzigartiges Oberteil, das schulterfrei ist und einen schwarz-weißen Blumenprint mit samtähnlichen, schwarzen Akzenten hat.
Dazu trage ich einen glänzenden, smaragdgrünen Rock.

Ich stehe im Freien auf einem Balkon oder einer Terrasse bei sonnigem Wetter.
Die Sonne beleuchtet mein Gesicht sanft von der Seite.
Im Hintergrund sind unscharfe Gebäude und Pflanzen zu sehen.

Ich halte eine Hand an meinem Oberkörper und die andere an der Hüfte.

Ich organisiere meine Ausstellungen seit 20 Jahren.
Alles mache ich ehrenamtlich und aus eigener Tasche.

Ich möchte meine Werke an zentraleren Orten zeigen.
Dafür bitte ich um Unterstützung – beim Transport der Bilder, bei der Werbung für die Veranstaltungen sowie bei der Gestaltung von Einladungen und Plakaten.

Ich kreiere Kunst, weil sie mich glücklich macht.
Ich möchte damit auch anderen helfen und ihnen ein barrierefreies Kunsterlebnis ermöglichen.

Ich stehe auf einer erhöhten Plattform vor einem Publikum.
Ich habe lange, hellbraune Haare und trage einen langen, grünen Rock und ein dunkles Oberteil.
In meinen Händen halte ich ein rundes, verziertes Kunstwerk.
Mit dem Mikrofon, das ich ebenfalls in der Hand habe, spreche ich zu den Anwesenden.

Im Hintergrund ist eine große, weiße Projektionsfläche zu sehen.
Rechts davon ist ein Fenster, durch das man ein Gebäude sehen kann.

Im Vordergrund sitzt eine Gruppe von Menschen, deren Rücken der Kamera zugewandt ist.
Sie hören aufmerksam der Vortragenden zu.

Mein Name ist Orsolya Balvinszky .
Ich komme ursprünglich aus Ungarn.

Seit vielen Jahren lege ich großen Wert auf Kreationen und Materialien, die vielfältig und organisch sind.
Meine Kunst begleitet mich seit meiner Kindheit – sie ist bis heute ein tiefer Teil meines Lebens.

Kunst bedeutet für mich Freiheit.
Sie gibt mir die Möglichkeit, kreativ zu gestalten und viele glückliche Momente zu erleben.
Durch meine Kreativität überwinde ich Schwierigkeiten und sehe die Welt auf eine neue, eigene Weise.

Während meines Studiums zur Heilpädagogin habe ich mich entschieden, barrierefreie Kunst zu entwickeln.
In Budapest konnte ich beobachten, wie Menschen mit Blindheit und anderen Einschränkungen in der Gesellschaft leben und integriert werden.
Dabei habe ich bemerkt, dass es im Sozialsystem Lücken gibt.
Deshalb suchte ich nach einer Lösung – und fand sie in der Idee, barrierefreie Kunstausstellungen zu organisieren.

Durch verschiedene Begegnungen mit sehbehinderten Menschen, besonders mit meinem damaligen Freund Thomas, der blind war, erhielt ich wichtige Inspiration.
Er war mein Vorbild.
Dank ihm begann ich, taktile (fühlbare) und geruchsintensive Kunstwerke zu erschaffen – mit verschiedenen Materialien und Gewürzen.
Dieses Konzept verfolge ich bis heute weiter.

Bei gemeinsamen Ausstellungsbesuchen mit Thomas durfte er die Kunstwerke nicht berühren.
Ich beschrieb ihm die Bilder – doch es war schwer, komplexe Formen und Farben nur mit Worten zu vermitteln.
Da stellte ich mir die Frage:
Kann Kunst barrierefrei vermittelt werden?

Ich glaube: Ja, das ist möglich.

Wie Besucherinnen und Besucher meine Werke wahrnehmen, ist sehr individuell.
Ich bin überzeugt, dass sehbeeinträchtigte Menschen durch Berührung, Geruch und meine Beschreibungen in Brailleschrift eigene innere Bilder und Interpretationen entwickeln können.

So entsteht eine neue Art, Kunst zu erleben:
Sehende nehmen Farben mit den Augen wahr –
Nichtsehende spüren und riechen die Materialien meiner Werke.

Zur Barrierefreiheit gehören:

  • Bildbeschreibungen neben jedem Werk,

  • QR-Codes mit weiteren Informationen,

  • und ein Katalog in Brailleschrift, der die Interpretation erleichtert.

Wenn genügend Platz vorhanden ist, richte ich einen Tast-Parcours mit Seilen ein.
So können blinde oder sehbehinderte Menschen die Ausstellung selbstständig, tastend entlang der Werke erleben.

Durch meine langjährige Ausstellungstätigkeit habe ich – organisatorisch und menschlich – viel über innere Werte gelernt.
Eine dieser Eigenschaften ist die Aufmerksamkeit.
Ich richte meine Aufmerksamkeit bewusst auf Menschen mit Seheinschränkungen und versuche, meine Fantasiebilder so zu gestalten, dass sie auch für sie erfahrbar werden.

Ich werde nie vergessen, wie viel Kraft mir diese Menschen gegeben haben.
Ein herzliches Dankeschön an alle.

Dass wir das Leben voneinander akzeptieren sollten. Wir sollen es wagen, andere um Hilfe zu bitten und imstande sein, Hilfe anzunehmen.